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O schwelend Klimanot (ein Gedicht,
so lange wie eine Aarefahrt)

Idyllisch wäscht die blaue Pracht
das Flussbett aus, Natur gemacht –
nichts, was an diesem Morgen stört,
an dem man Steine flüstern hört.

Doch dann, o schwelend Klimanot!,
erscheint das erste Gummiboot.
Es nähert sich, da kommen mehr,
bald herrscht erregter Bootsverkehr.

Und aus dem bunten Plastik juchzt
der fleischgewordne Klimaschutz,
zutiefst berührt von dem Idyll,
das man noch lang geniessen will.

Da schippern sie, blau wie der Fluss,
und schreien, weil mans hören muss:
Errettet Mutter Erdens Schoss,
er siecht dahin, die Not ist gross,

das Ende naht! Der Ausstieg auch.
Doch nun, wohin mit diesem Schlauch,
in dem die Weltenrettung sitzt?
Am besten wird er aufgeschlitzt.

Und weil man sich bedanken muss
bei Mutter Erdens Über-Fluss
lässt man den ganzen Schlauchboot-Müll
gleich liegen. Chill!

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